Die Anfänge des Konferenzdolmetschens in Kroatien gehen auf das Ende der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück, als es individuell tätige Dolmetscher (Simultan- und Konsekutivdolmetscher) gab, die nicht institutionell organisiert waren. Gedolmetscht wurden Vortragsveranstaltungen, Seminare und Konferenzen, vor allem aus dem Bereich der Politik, Wissenschaft und Kunst, und zwar in touristischen Reisezielen, die sich somit auch zu wichtigen Kongressstandorten entwickelten (Dubrovnik, Cavtat, Opatija).

In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde in Belgrad der Verband der Konferenzdolmetscher Serbiens gegründet. Dieser wurde sehr schnell zu einer jugoslawischen Vereinigung, die zumeist Dolmetscher aus Zagreb und Belgrad versammelte, die im ganzen ehemaligen Jugoslawien tätig waren. Mit der wachsenden Zahl an internationalen Veranstaltungen wuchs auch die Zahl qualifizierter Dolmetscher, so dass es einer Organisation in Verbände auf Ebene der ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken bedurfte.

Der erste Verband dieser Art wurde in Slowenien gegründet, und schon bald darauf kam es auf Initiative der Kollegen Vladimir Ivir und Janko Paravić am 23. Dezember 1974 auch zur Gründung des Verbands der Simultan- und Konsekutivdolmetscher Kroatiens (heute: Kroatischer Konferenzdolmetscherverband).

Die Gründungsmitglieder des Verbands waren (in alphabetischer Reihenfolge) Vera Andrassy, Vesna Grbin, Dalia Grin, Vladimir Ivir, Živka Jurak, Jagoda und Višnja Lukavac, Marija Marušić, Neda und Janko Paravić, Mladen Raukar, Jere Tarle und Gabrijela Vidan.

Den gewählten Vorstand bildeten Janko Paravić (Vorsitzender) Gabrijela Vidan (Geschäftsführerin) sowie Jagoda Lukavac (Schatzmeisterin), und auch ein Aufsichtsgremium (Vesna Grbin, Dalia Grin, Marija Marušić) und ein Ehrengericht (Živka Jurak, Vladimir Ivir, Jere Tarle) nahmen ihre Arbeit auf.